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BLICKPUNKT
Patrik C. Höring
Elementarisierung in der Katechese – jetzt auch mit »bischöflichem Segen«
Elementarisierung, in der Didaktik eigentlich ›immer schon‹, in der Religionsdidaktik spätestens seit den Arbeiten von Karl Ernst Nipkow und Friedrich Schweitzer, eine bekannte Weise, Inhalte und Person, Glauben und Leben miteinander in eine Korrelation zu bringen. Demgegenüber wurde und wird in der Katechese über Mindeststandards diskutiert oder eine Verkürzung der Glaubenslehre befürchtet bzw. unterstellt.
Nun scheint eine Wende auch im Hinblick auf die Katechese eingeleitet worden zu sein: Papst Franziskus ist es selbst, der mit seinem Schreiben »Evangelii Gaudium« (2013) im Kontext seines Projektes einer »missionarischen Umgestaltung der Kirche« (EG 19 ff.) das Prinzip der Elementarisierung (wenn auch nicht wörtlich) empfahl: Die Konzentration auf das Wesentliche (vgl. etwa EG 34–39). Es ist der Gedanke einer »kerygmatischen Katechese« (EG 163– 165), der daher auch das Direktorium für die Katechese (2020) an vielen Stellen durchzieht (vgl. u. a. DfK 2.57-60.247) und der nun in der jüngsten Arbeitshilfe des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz für die Erstkommunionkatechese empfohlen wird (vgl. DBK 2022).

Eine realistische Sicht auf den heutigen Kontext


Ähnlich wie auch schon in früheren Dokumenten (etwa »Sakramentenpastoral im Wandel« 1993; Deutscher Katechetenverein: Gemeindekatechese an ihren Grenzen 1992) wird die Situation nüchtern wahrgenommen: Die Mehrzahl der Kinder und Eltern bringt kaum Grundkenntnisse im christlichen Glauben mit in die Katechese und ebenso viele haben kein Interesse, sich über die Erstkommunion hinaus in Gemeinde und Kirche zu engagieren oder aktiv teilzunehmen.

Elementarisierung heißt sich auf einen zentralen Aspekt konzentrieren; hier: das gemeinschaftliche Beisammensein bei Tisch.

Dies macht eine Unterscheidung zwischen Erstverkündigung und Katechese obsolet (wie auch schon frühere römische Dokumente deutlich machten). Zugleich bietet sich eine Chance, die man nur nutzen muss: Denn Kirche/Gemeinde kommt zu diesem Anlass immer noch mit einer großen Anzahl von Menschen in Kontakt. Dennoch wird, wie auch in den früheren Dokumenten, für realistische Schritte plädiert: das tun, was man mit jenen tun kann, die da sind.

So »kann es nicht Aufgabe der Kirche sein, wie eine Pförtnerin argwöhnisch über den Zugang zu den Sakramenten zu wachen und nur wenige durch die Tür und vor den Altar treten zu lassen (vgl. EG 47). Vielmehr liegt es in der Verantwortung der Kirche, mit dem Jahr für Jahr wahrnehmbaren Interesse an der ersten Feier der Kommunion verantwortungsvoll umzugehen. Es ist ihre Verpflichtung gegenüber allen Kindern und ihren Familien, die in ganz unterschiedlichen Konstellationen zusammenfinden, den Weg und die gemeinsame Vorbereitung gut zu gestalten.« (DBK 2022, 11)

Elementarisierung als praktisches Prinzip

Als praktisches Prinzip wird dafür der Gedanke der »Elementarisierung« aufgegriffen (vgl. DBK 2022, 13.16–21), wenn auch mit leicht anderen Begrifflichkeiten und Intentionen als bei Nipkow/Schweitzer.
Eine solche war schon im Schreiben »Katechese in veränderter Zeit« für notwendig erachtet worden (vgl. DBK 2004, 11). Empfohlen wird, sich auf das Eigentliche der christlichen Botschaft zu konzentrieren und es in Bezug zum Leben der Menschen heute zu setzen. Im Blick auf Eucharistie und Kommunion wird dies im Erleben einer Tischgemeinschaft gesehen, etwas, das für viele Zeitgenossen durchaus keine alltägliche Erfahrung mehr darstellt. Und daher wird das Erleben einer solchen in den Mittelpunkt gerückt, von dem her sich alles Weitere erschließen lässt.

»Zur Feier der Kommunion gehört die Erfahrung gelebter Gemeinschaft: zu essen und zu trinken, miteinander zu sprechen, sich kennenzulernen, miteinander zu teilen, zu singen, sich zu versöhnen und zu unterstützen. Das gemeinsame Essen und Feiern im Rahmen der Kommunionvorbereitung – etwa, wenn der Weg der Vorbereitung mit einem gemeinsamen Essen beginnt, zu der jeder und jede nach seinen Möglichkeiten etwas beiträgt – kann verdeutlichen, was Christinnen und Christen als Gemeinschaft leben und so zu einer elementaren Lernform werden. Wer diese Gemeinschaft erlebt, kann die Eucharistie mit ihren elementaren Vollzügen mitfeiern: als von und vor Gott versammelte Gemeinschaft hören, erinnern, vergegenwärtigen, antworten, bitten, empfangen, danken, teilen und weitergeben. Was Menschen beim gemeinsamen Feiern erfahren, können sie in den unterschiedlichen Vollzügen im Gottesdienst wiedererkennen und vertiefen. Was sie empfangen, wird lebendig und will geteilt werden.« (DBK 2022, 20) [...]


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