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Eva Conrads |
Das »Relibuch« in der Perspektive einer Religionslehrerin |
Es ist Montag, Beginn der dritten Stunde, ich habe das erste Mal bei den neuen Fünfern Religion. Etliche Schüler*innen haben bereits vor Beginn der Stunde ihre Unterlagen auf die Tische gelegt … und in diesem Fall sind das ein Hefter und das »Relibuch«. |
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Diese Schüler*innen sind gut organisiert, haben immer alles dabei, was für den Unterricht benötigt wird. Also auch das Religionsbuch – doch das wird, zumindest in meinem Unterricht, eher selten benutzt. Noch wissen das die Schüler*innen nicht, wir finden ja gerade das erste Mal zusammen.
Doch diese Situation macht mich nachdenklich. Wer benutzt eigentlich wie und auf welche Weise eingeführte Religionsbücher in der Schule? Dass ich das eingeführte Buch nur wenig nutze, ist das nur bei mir so oder trifft das auch auf den Unterricht anderer Kolleg*innen zu? Und wenn ja, warum ist das so? Was würden wir uns wünschen, wenn es um Religionsbücher für unseren Unterricht geht? Welche Stärken werden bei den Lehrwerken gesehen? Welche Schwächen bemängelt? Um das herauszufinden, habe ich mich umgehört bei Kolleg*innen verschiedener Schulformen (Berufskolleg, Gesamtschule, Gymnasium), verschiedenen Alters, verschiedener Dienstorte, indem ich eine kleine (nicht repräsentative) Umfrage mithilfe des Fragebogen-Tools Forms gestartet habe, von der ich hier gerne zunächst berichten möchte. An dieser Umfrage haben sich rund 15 Lehrkräfte beteiligt.
Die Wahrnehmung von Religionslehrer* innen
Mein erstes Interesse galt der Fragestellung, was die Kolleg*innen an den Religionsbüchern, mit denen sie arbeiten, gut finden. Besonders geschätzt wird eine angemessene Mischung aus einem Pool von thematisch passenden Bildern und aufbereiteten Texten. Weiter wird eine große Methoden- und Aufgabenvielfalt geschätzt, die auch gerne Methodenseiten, ein Glossar oder den Einbezug digitaler Medien enthalten darf und soll.
Religionsbücher: »langweilig«, »anachronistisch«, »unpassend«?
Ein erster Hinweis darauf, dass die Kolleg* innen aber nur begrenzt begeistert von den Religionsbüchern sind, die an ihren Schulen eingeführt und die im Markt verfügbar sind, ergibt sich, wenn man hört, was sie vermuten, wie die Adressat*innen der Bücher – die Schüler* innen – über diese denken. Gefragt danach was die Schüler*innen der SI denken, gibt es nur eine Antwort: »langweilig«. Bezogen auf die Schüler*innen der SII steigert sich das Ganze dann zu »anachronistisch« oder »hier wird keines genutzt, weil es unpassend ist«.
Was vermissen Lehrer*innen?
Dass Lehrwerke oft nicht genutzt werden, mag daran liegen, dass die Kolleg*innen doch manches vermissen, was ein gutes Lehrwerk ausmachen würde. Was das genau sein könnte, habe ich ebenfalls erfragt: Lehrkräfte benötigen, natürlich auf gutem theologischem Niveau, praxisnahe Religionsbücher, um mit ihnen gewinnbringend für alle Beteiligten zu arbeiten. Dazu wird zunächst darauf hingewiesen, dass die Lehrwerke manches Mal eine Deckung mit den Lehrplänen vermissen lassen. Der Wunsch ist groß, dass hier klare Bezüge zu sehen und herzustellen sind. Vermisst wird neben der Abdeckung der Lehrpläne oft eine moderne Aufgabenstellung, selbstverständlich mit Differenzierungsoptionen.
Lehrkräfte benötigen, natürlich auf gutem theologischem Niveau, praxisnahe Religionsbücher, um mit ihnen gewinnbringend für alle Beteiligten zu arbeiten.
Doch dieser Wunsch wird von den Lehrwerken nicht oft erfüllt. Im Gegenteil: Die Kolleg*innen bemängeln, dass es des häufigeren eine geringe Korrelation zwischen den Aufgaben und den, manchmal aus ihrer Sicht nicht theologisch sinnvoll gestalteten, Texten gibt. Die Schüler*innen seien oft auch überfordert, da die Texte zu viel Vorwissen voraussetzen, das so in der Regel nicht gegeben ist. Der Kritikpunkte leider nicht genug … Das größte Manko, das neben der Verständlichkeit der Texte angesprochen wird, ist die mangelnde Aktualität der Lehrwerke sowie die mangelnde Verortung in der Lebenswelt der Schüler*innen. [...]
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