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Claudia Gärtner / Britta Konz |
Heterogenitätssensibles Lernen mit Kunst im Religionsunterricht |
Oft wird an Schulen Kunst immer noch lediglich für Unterrichtseinstiege genutzt oder zur Illustration von Lerninhalten. Dabei kann sie viel tiefschichtigere religiöse Lernprozesse ermöglichen. |
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In der Theorie wird die Arbeit mit Kunst im Religionsunterricht als besonders hilfreich für das Lernen von Schüler*innen mit heterogenen Lebenswelten, Erfahrungen und Bedürfnissen angesehen. Sie bietet sinnliche und erfahrungsorientierte Zugangsweisen zu religiösen Fragen. Damit eröffnet sie Schüler* innen neue Wege, den Religionsunterricht zu erleben, der sonst oft sehr theoretisch oder verballastig sei. Vor allem Schüler* innen, die Religion eher skeptisch gegenüberstehen und mit traditionellen religiösen Inhalten nichts anfangen können, bietet sie Verstehensbrücken. Kunstbetrachtung oder selbst kreativ werden, kann dazu anregen, sich aktiv mit religiösen Themen auseinanderzusetzen, eigene Gedanken zu äußern und Verbindungen zum eigenen Leben herzustellen. Dies ist vor allem auch für diejenigen bedeutsam, die sich (noch) nicht gerne oder gut verbal ausdrücken können. Zudem wird Kunst zugeschrieben, dass sie gewohnte Sichtweisen herausfordert und den Blick auf die Welt und sich selbst verändern kann. Bislang wurde allerdings kaum untersucht, ob dieses Potential tatsächlich im Religionsunterricht ausgeschöpft werden kann. Und was sind genau die Gelingensbedingungen für heterogenitätssensible religiöse Lernprozesse mit Kunst im Religionsunterricht? Dieser Forschungslücke ist unser Projekt nachgegangen, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde.
Forschungsfrage
Den Rahmen unseres Forschungsprojektes bildete die fachdidaktische Entwicklungsforschung, die zwei Ziele zugleich verfolgt: a) die Entwicklung konkreten, empirisch erprobten Unterrichtsmaterials und b) die Gewinnung theoretischer Erkenntnisse, inwiefern Kunst heterogene religiöse Lernprozesse befördert. Das Forschungsprojekt »Heterogenitätssensibles Lernen mit Kunst im Religionsunterricht« (hekuru) verfolgte zwei Fragen: Zum einen wurde untersucht, ob das Lernen mit Bildern und künstlerischen Praktiken im Religionsunterricht heterogenitätssensible religiöse Lernprozesse ermöglicht. Zum anderen erforschten wir die Interaktionen zwischen Lehrkräften und Schüler*innen bzw. beobachteten das Arbeiten der Lernenden, um zu erkunden, was hilfreich oder auch hinderlich für die Lernprozesse ist. Hierbei bestätigte sich unsere Annahme, dass es nicht das Kunstwerk bzw. die künstlerischen Praktiken als solche (allein) sind, die gelingende Lernprozesse und -ergebnisse initiieren. Es gibt viele andere Faktoren, die die Lernprozesse beeinflussen, wie der Lernort, die Klassengemeinschaft und besonders auch die Rolle der Lehrkraft, die diese im Verhältnis zu den Lernenden einnimmt.
Um sowohl die Arbeit mit Kunstwerken als auch das Gestalten von Kunstwerken zu erforschen, gab es bei hekuru zwei Teilprojekte. Insgesamt untersuchten wir Lehr- und Lernprozesse und -ergebnisse in zehn Schulklassen des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts in Gesamtschulen (Jg. 8–10). Als Lerngegenstand wählten wir Kreuz und Auferstehung und die damit verbundene Frage nach dem Umgang mit Leid und Tod im eigenen Leben sowie in gesellschaftlichen und globalen Kontexten. Hierzu wurde in beiden Teilprojekten eine Unterrichtsreihe entwickelt, die dann Lehrende in den verschiedenen Klassen durchführten. Diese durften vom Skript abweichen, um das Material an die Klassengruppen anzupassen. Von den Unterrichtstunden wurden Videoaufnahmen gemacht, die anschließend ausgewertet wurden, ebenso wie die Erhebung der Lernausgangslage und der Lernergebnisse.
(Teil-)Ergebnisse
Im Folgenden werden die qualitativ-empirischen Forschungsergebnisse erläutert (ausführlich in: Gärtner/Konz). In zwei weiteren Beiträgen des »Denkraums« werden beispielhafte Bausteine der in den Teilprojekten empirisch erprobten Lernsettings vorgestellt. Im Downloadbereich stehen hierzu konkrete Materialien zur Verfügung. [...]
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