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Die Schriftleitung: Dr. Eva Stögbauer-Elsner, Prof. Dr. Helena Stockinger, Prof. Dr. Johannes Heger |
Liebe Leser*innen,
der »Turmbau zu Babel« gehört wohl zu den prominentesten biblischen Erzählungen – nicht zuletzt wegen ihrer rezeptionsgeschichtlichen Produktivität in Kunst und Literatur. Die kulturelle Präsenz von Gen 11,1–9 bringt es mit sich, dass wirkmächtige Deutungen im kollektiven Gedächtnis verankert sind und dazu verleiten, die vielschichtige Erzählung zu vereindeutigen – bspw. als ein Lehrstück über menschlichen Hochmut. Das von S. Altmeyer und L. Ricken betreute Heft lädt dementgegen dazu ein, den biblischen Text unbefangen (neu) zu entdecken und zugleich über Sprache und Kommunikation in der Spätmoderne nachzudenken.
E. Ballhorn liefert dazu die exegetische Basis, weist auf Überlesenes hin und erkennt in Gen 11,1–9 »pluralismusfreundliche Tendenzen «. Dass diese Textsignatur als Resonanzraum für interkulturelle Diskurse genutzt werden kann, illustriert A. Nagel. Damit korrespondierend führt Y. Danilovich vor Augen, wie Sprachenvielfalt religionsdidaktisch für Bibellektüre fruchtbar gemacht werden kann. Wie deutungsoffen die »Chiffre Babel« allerdings auch in einem negativen Sinn sein kann, verdeutlicht J. Herbst anhand neurechter Krisennarrative.
Die praxisorientierten Artikel schließen an diese Spuren an: C. Schmidt und M. Ostermann zeigen exemplarisch, wie »Babel« in Comic und Film inszeniert wird. Indem architektonischen Prinzipien des mittelalterlichen Städtebaus (H. Kegler) nachgegangen, die Personifikation »Hure Babylon« untersucht (B. Jochim-Buhl) und über die Integration von muttersprachlichen Gemeinden in das kirchliche Leben in Deutschland (P. Müller) reflektiert wird, erweitert sich der Zugangsreigen zum Heftthema. Religionsdidaktisch skizziert ferner P. Schöttke Möglichkeiten, ausgehend von Gen 11 über (gelingende) Kommunikation zu reflektieren; E. Stögbauer-Elsner und M. Gilhuber offerieren einen vielfältigen Methodenkoffer zur unterrichtlichen Umsetzung exegetischer Erkenntnisse zum Turmbau von Babel in den Spuren Ballhorns. Die von A. Röbke und P. Neßler mithilfe von bildgenerativer KI eigens für dieses Heft erstellte Bildserie und deren Reflexion geben zusätzlich Impulse zur Vertiefung.
Mit der (christlichen) Sexualpädagogik widmen sich H. Dörnemann und L. Golla im zweiten Teil des Heftes, dem Denkraum, einem ganz anderen Themenfeld. Allerdings zeigt sich hierbei eine formale Analogie: Stereotype über christliche Sexualpädagogik verengen bei Schüler:innen und religionspädagogisch Tätigen gleichermaßen den Zugang zur meist stiefmütterlich behandelten Thematik. Auch hier legt es sich also nahe, vermeintlich Klares unvoreingenommen (neu) zu entdecken.
Viel Freude bei beiden Entdeckungsrundreisen wünscht Ihnen die Schriftleitung der KatBl!
Dr. Eva Stögbauer-Elsner, Prof. Dr. Helena Stockinger und Prof. Dr. Johannes Heger
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