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PRAXIS
Karin Peter / Helena Stockinger
Ein gemeinsamer Raum gewinnt Gestalt
Wie kann mit religiöser und weltanschaulicher Vielfalt in der Schule umgegangen werden? In einem Schulprojekt zur Gestaltung eines Raumes wird versucht, die unterschiedlichen Zugänge der Schüler*innen zu berücksichtigen.
Durch die an einer Schule tätigen Personen sind unterschiedliche religiöse Einstellungen und Weltanschauungen in der Schule präsent (vgl. Willems 9). Dies kann in Schulen in verschiedener Weise zum Ausdruck kommen und gestaltet werden (vgl. Lehner-Hartmann/Peter/ Stockinger). Ein konkretes Anliegen von Schüler* innen führt in einer berufsbildenden Schule zu einer intensiven fächerübergreifenden Auseinandersetzung mit (religiösen) Symbolen und zur Gestaltung eines Raumes, der von allen – auch angesichts der gegebenen religiösen und weltanschaulichen Unterschiedlichkeit – als Rückzugsort und Ort der Stille genutzt werden kann.

Anliegen von Schüler*innen führen zur Idee eines gemeinsamen Raumes


Einige muslimische Schüler*innen wenden sich mit dem Anliegen an die Direktorin, einen guten und nach Möglichkeit eigenen Ort für ihre Gebete bekommen zu können. Diesem von der Direktorin auch dem Kollegium mitgeteilten Wunsch begegnen die Lehrpersonen unterschiedlich. Argumentiert wird einerseits, dass ein solcher Raum ungerecht gegenüber Schüler*innen wäre, die einer anderen oder keiner Religion zugehören. Außerdem werden Gefahren der Abschottung thematisiert und die Angst vor sich entfaltenden Gruppendynamiken zur Sprache gebracht: »Könnte das nicht vielleicht bestehende Fronten verhärten? Besteht da nicht die Gefahr, dass dies zu einem Gebets-Zwang unter muslimischen Schüler*innen führt? Oder dass angesichts dieses Privilegs Neid von anderen geschürt wird, die auch einen eigenen Raum wollen?« Andererseits wird ausgehend von der Frage »Warum nicht?« das Recht auf freie Religionsausübung ins Feld geführt, der Respekt für unterschiedliche Einstellungen betont und die Vorteile eines Raumes benannt, in dem Schüler*innen zur Ruhe kommen können. In einer längeren, auch konfrontativen Auseinandersetzung wird trotz der unterschiedlichen Positionen und Polarisierungen schließlich der Konsens gefunden, einen Raum zu schaffen, der allen zugänglich sein soll – unabhängig von religiöser und weltanschaulicher Sichtweise oder Zugehörigkeit: als Rückzugsort, für Stille und auch für Gebet. Damit stellt sich aber eine Herausforderung: Wie ist dieser Raum zu gestalten, damit er sein Anliegen erfüllen kann und wirklich von allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft, die das möchten, angenommen und genutzt wird? Wer entscheidet, wie der Raum gestaltet werden soll? Welche Symbole sollen darin vorkommen?

Diese Fragen werden zum Ausgangspunkt dafür, sich an der Schule intensiv mit Fragen zur Raumgestaltung und zu verschiedenen (religiösen) Symbolen zu beschäftigen, um eine tragfähige und möglichst breit geteilte Lösung zu finden.

Die Idee wird konkretisiert

Hierfür wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die sich aus mehreren Lehrpersonen und Schüler*innen zusammensetzt und die einzelnen Schritte verantwortet. In einem ersten Schritt geht es darum, prinzipielle Aufmerksamkeit und Sensibilität für (religiöse) Vielfalt innerhalb der Schulgemeinschaft zu entwickeln und zu fördern. Gerade (religiöse) Symbole können ein guter Anlass sein, über Wichtiges und Kostbares im eigenen Leben – und wie dies zeichenhaft zum Ausdruck gebracht wird bzw. werden könnte – ins Gespräch zu kommen (vgl. Oberthür). Gleichzeitig sind Symbole ambivalent, bergen Potenzial für Konflikte und können sowohl inkludierende als auch exkludierende Wirkung entfalten (vgl. Tillich 3–6; Sundermeier 159–166). (Erst) in einem zweiten Schritt werden an der Schule konkrete Überlegungen angestellt, wie dieser neue Raum gestaltet werden kann und welche (religiösen) Symbole darin vorkommen sollen, damit der Raum alle Schüler*innen in ihrer religiösen und weltanschaulichen Unterschiedlichkeit anspricht.

Fächerübergreifendes Projekt zu (religiösen) Symbolen

Für die Verwirklichung des ersten Anliegens, auf verschiedene religiöse Symbole aufmerksam zu machen und für diese zu sensibilisieren, wird – initiiert von den islamischen, evangelischen und katholischen Religionslehrer* innen – ein fächerübergreifendes Projekt in den drei Klassen des Jahrgangs konzipiert, in dem die Raumfrage entstanden ist. [...]


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