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BLICKPUNKT
Angela Kaupp
Ehrenamtliches Engagement mit Zukunft am Beispiel »Ostergarten«
In kirchlichen Kontexten wird darüber geklagt, dass die Zahl der Ehrenamtlichen vor allem im Bereich der Glaubensverkündigung abnimmt. Im Unterschied dazu steht die Bereitschaft, sich in einem Ostergarten zu engagieren. Warum ist das so und welche Aspekte davon können fruchtbringend auf andere katechetische Bereiche übertragen werden?
Beim Besuch des Ostergartens in Ehrenstetten, einem Ortsteil von Ehrenkirchen bei Freiburg, beeindruckte mich, dass über dreißig Frauen und Männer ehrenamtlich an diesem Projekt beteiligt sind, welches in einem zweijährigen Turnus stattfindet – im Jahr 2018 zum achten Mal. Laut dem früheren Gemeindereferenten regten nicht die Hauptamtlichen, sondern einige Gemeindemitglieder die Umsetzung eines Ostergartens an, nachdem sie selbst eine Führung an einem anderen Ort erlebt hatten.

Wodurch unterscheidet sich das Engagement für den Ostergarten von der Erstkommunion- oder Firmvorbereitung? In beiden Fällen geht es ja um eine Vermittlungstätigkeit mit dem Ziel, Menschen zur Beschäftigung mit dem eigenen Glauben anzuregen. Was motiviert, sich im Ostergarten zu engagieren, und zwar immer wieder? Nach einer kurzen Skizzierung des Konzepts eines Ostergartens werden die Ergebnisse einer Befragung der Ehrenamtlichen zur eigenen Motivation vorgestellt. Abschließend werden Kriterien für die Motivation Ehrenamtlicher in der heutigen Zeit formuliert.

Das Konzept eines Ostergartens

Für einen sog. »Ostergarten« werden die Stationen der Karwoche in mehreren Räumen aufwendig inszeniert; in Ehrenstetten in einem Areal von Hof, Scheune und Gemeindesaal. Von einem*r Erzähler*in begleitet, werden die Besucher*innen durch die Passions- und Ostergeschichte geführt. Sie sind eingeladen, sich auf verschiedene interaktive Elemente einzulassen und die eigene Lebensgeschichte vor der Folie der biblischen Stationen zu betrachten: Die Besucher*innen werden am »Tor« abgeholt (Abb. 1), empfinden den Einzug Jesu in Jerusalem nach und sitzen im Abendmahlssaal (Abb. 2), wo Brot und Traubensaft gereicht wird. Danach geht es in den Garten Gethsemane, in dem anhand der Marterwerkzeuge das Leiden Christi zur Sprache kommt. Nach der Situation vor dem Hohen Rat findet im Karfreitagsraum (Abb. 3) eine Auseinandersetzung mit dem Kreuz und den eigenen Belastungen statt. Schließlich gelangen die Teilnehmer*innen durch einen dunklen Durchgang als Sinnbild für das Grab in den hellen Osterraum (Abb. 4), der das neue Leben mithilfe von Kerzen, Blumen, Wasser und (künstlichen) Vögeln und Schmetterlingen symbolisiert. Hier endet die einstündige Führung mit gemeinsamem Gesang und Tanz.

Ursprüngliche Ideengeber waren ein evangelischer Diakon und seine Frau, die vor etwa zwanzig Jahren einen ersten Ostergarten im Gemeindehaus von Linkenheim (bei Karlsruhe) gestalteten (vgl. Barth 2007). Ihr Ziel war es, biblische Inhalte kreativ darzustellen und alle Sinne anzusprechen, um so zu einer intensiven persönlichen Auseinandersetzung mit der biblischen Geschichte zu führen. Auch wenn z. T. auf die von den Initiatoren erarbeiteten Gestaltungsvorlagen zurückgegriffen werden kann (vgl. www.sinnenpark.de), muss die Konzeption vor Ort nicht nur adaptiert, sondern auch gestalterisch umgesetzt werden. Die Veranstalter planen neben der langfristigen Vorbereitung, die bereits im Herbst beginnt, drei Wochen Öffnungszeit und noch einmal knapp drei Wochen für Auf- und Abbau ein.

Anscheinend trifft das Konzept einen Nerv, denn es gibt inzwischen an mehr als 100 Orten in Deutschland ein solches Angebot. Bemerkenswert ist, wie viele und unterschiedliche Menschen Ostergärten besuchen: In der Gemeinde Wadrill, einem Stadtteil der saarländischen Stadt Wadern, waren es im Jahr 2017 120 Gruppen in 12 Tagen (vgl. Georges 2017; vgl. www.ostergarten-hochwald.de); der Gemeindereferent in Ehrenstetten erinnert sich als Maximum in einem Jahr an bis zu 230 Führungen mit insgesamt 4000 Besucher*innen. Schulklassen, Gruppen aus Kitas, Seniorengruppen, Familien, Kommuniongruppen, aber interessanterweise auch Tourist*innen – sie alle sind bei den Führungen anzutreffen. 2018 zählten die Veranstalter über drei Wochen hinweg in sechs bis acht Führungen pro Tag knapp 3000 Besucher*innen (vgl. https://www.kath-bom.de/gottesdienst/ostergarten/).

Befragung zum ehrenamtlichen Engagement im Ostergarten Ehrenstetten

Um der Frage nach der Motivation auf die Spur zu kommen, wurde dem Team einige Wochen nach Ostern ein kurzer Fragebogen zugeleitet. [...]


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