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BLICKPUNKT
Matthias Bahr
Personale Helden des Alltags im Religionsbuch
Interessant ist jenseits der großen Heiligen der Blick auf Menschen, wie sie in ihrem Alltag christliche Weltgestaltung verwirklichen. Innerhalb von Religionsbüchern können sie als Modelle Breitenwirkung für religiöses Lernen entfalten.
Personale Helden des Alltags würden sie sich selbst kaum nennen. Obwohl sie es könnten, die als heute lebende Kinder, Jugendliche und auch manchmal Erwachsene ›im Religionsbuchformat‹ Einblicke in ihr gelebtes Christentum geben.

Die damit verbundene Grundüberlegung ist nicht neu. Immer schon wurden ›vorbildhafte‹ Menschen der Kirchengeschichte für religiöse Lernzwecke herangezogen. Meist waren es Heilige aus längst vergangenen Zeiten, oftmals Märtyrer, in der Regel Priester und Ordensleute (manchmal finden sich darunter auch Frauen) in unmittelbarer Affinität innerkirchlicher Existenz, irgendwie also einem Sonderbereich des Lebens. Um sie rankte sich manch wundersame Legende, die sie ihrem realen Menschlichsein dann doch eher enthob. Und das führte nicht selten zur Überforderung. Dass es auch anders geht, ist zumindest sozialpsychologisch Interessierten schon länger klar. Und in diesem Feld bewegen sich ja auch all jene Anregungen, wie sie Hans Mendl seit Jahren in seiner Passauer Datenbank gesammelt und in markanten Publikationen reflektiert hat.

Das Religionsbuchwerk »Religion verstehen«

Das Konzept des Religionsbuchwerkes »Religion verstehen« (Bahr/Schmid) schließt grundsätzlich an dieses Bemühen um biografisches Lernen an. Dabei ist hier allerdings nicht der Vorbildbegriff leitend, der innerhalb der Religionspädagogik herangezogen wird und die Gefahr in sich trägt, Engführungen des Weges vom Vor- zum Nach- oder Abbild vorzunehmen (so auch im Jahrbuch der Religionspädagogik, Bd. 24), selbst wenn dies theoretisch gar nicht intendiert sein sollte. Angemessener erscheint es vielmehr, personale Helden des Alltags als Modelle zu begreifen, ihr Anregungspotenzial wahrzunehmen und die Frage zu stellen, welche Impulse sich hier und heute in eigener Verantwortung in dann anderen Situationen und individueller, also anderer Ausgestaltung verwirklichen lassen.

Der amerikanische Sozialpsychologe Albert Bandura (vgl. Bandura) hat Prozesse des Modelllernens genauer untersucht. In der Folge haben sich einige Perspektiven herauskristallisiert, die didaktisch genutzt werden können.Schon vor Jahren haben Irene und Dietmar Mieth gezeigt, warum dieser Modellbegriff für ethisches Lernen vorzuziehen ist (Mieth/Mieth 107f.). Denn grundsätzlich geht es immer darum, Heranwachsende in die Freiheit der individuellen Identitätsgestaltung zu entlassen.

Religionsbücher und die dahinter stehenden Bildungspläne bieten grundsätzlich vielfältige Ansätze, in der Auseinandersetzung mit personalen Helden des Alltags religiöse Identität unter Gegenwartsbedingungen wahrzunehmen. Sie können, sollen, ja, müssen von Schülerinnen und Schülern auf Tragfähigkeit und Anregungsgehalt geprüft werden.

Ein Beispiel: »Schmerz wegen Herz? Sad wegen Dad? Diss wegen Chris? – 116 111 – Nummer gegen Kummer«: So zieht der Eyecatcher auf der sogenannten ›Menschenseite‹ in ›Religion verstehen 7‹ in das Thema hinein (Bahr/Schmid 2019, 12). Hier werden Sebastian und Sofia vorgestellt, die alle vierzehn Tage samstags am Beratungstelefon für Lebensnöte von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen. Das Interview über die Hintergründe ihres Engagements beim Kinderschutzbund und die Reflexion über all das, was sich an gesellschaftlichen Verwerfungen zeigt, macht deutlich, was an einem solchen Engagement herausfordernd und erfüllend sein kann.

Das Christliche scheint durch

Insgesamt treten auf diesen ›Menschenseiten‹ in jedem Schulbuchkapitel Persönlichkeiten vor Augen, die durch ihr entschlossenes Engagement und ihren reflektierten Standpunkt auffallen, gleichwohl von ihrer Tätigkeit eigentlich kein großes Aufhebens machen. Sie tun, was zu tun ist und was sie für sich persönlich für richtig halten. [...]


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