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BLICKPUNKT
Peter Strasser
Mauern, Schwellen, Übergänge
Das Wort ›Grenze‹ ist heute vor allem negativ belastet. Doch eine Vielzahl von Aspekten verbirgt sich in diesem Wort. Ihnen nachzugehen führt direkt zu den Kernfragen unseres Daseins: Wie wollen wir leben? Was hoffen wir?
Mauern, Schwellen, Übergänge
© Ben Hershey/Unsplash
Wenn heute von ›Grenzen‹ die Rede ist, dann befinden wir uns in einem Ideenfeld, das wenig friedlich wirkt – eher wirkt das Ideenfeld wie ein Minenfeld. Der Grund für diesen Umstand ist uns allen bekannt. Seit Jahren ist in der Öffentlichkeit kaum noch von Grenzöffnungen die Rede, weil jede Öffnung bedeutet, dass durch sie eine Bedrohung einsickern könnte. Der Grenzbegriff hat also für unsere Ohren – die Ohren liberaler Demokraten – keinen guten Klang. Er klingt nach Exklusion, Ab- und Ausschließung unter dem Vorzeichen einer politisch, religiös oder ethnisch definierten Innensicht, welche alle, die nicht ›zu uns‹ gehören, nicht die ›Unsrigen‹ sind, zu den Anderen macht – die ›anderen‹ groß geschrieben.

Daher ist die Grenze zugleich ein Symbol der Kampfbereitschaft: Man will und wird es sich nicht gefallen lassen, dass das Eigene – das eigene Land, der eigene Boden, die eigene Lebensart und Identität – durch das Fremde infrage gestellt wird. Und in diesem Kontext bekommen auch Begriffe wie Heimat und Nation einen Klang, der nicht bloß das Bedürfnis nach ungestörter Gemeinschaft verrät, sondern eine Geborgenheitssucht enthält, die jede Öffnung nach außen als existenzbedrohend empfindet. Dagegen sind rationale Argumente machtlos, weil es an keinem Punkt mehr um die Frage eines vernünftig begründbaren Mit- und Nebeneinander geht. Jede Ethik, die auf den ›zwanglosen Zwang‹ von Argumenten vertrauen würde, ist suspendiert zugunsten eines irrationalen, keiner kritischen Nachfrage zugänglichen ›Zusammenstehens‹ unter einem Führer, einer Fahne, einem Gott.

Der exkludierende Grenzbegriff, noch dazu in seiner Bedingtheit durch irrationale Ängste vor dem andrängenden Fremden, ist jedoch nur eine – wenn auch besonders aggressive, weil unbelehrbare – Variante der Regulation von Innen und Außen. Um diesen Punkt ohne ideologische Verzerrung herauszuarbeiten, scheint es geboten, zunächst zwischen einem natürlichen und einem kulturellen Begriff der Grenze zu unterscheiden. Die Grenze als Lebensphänomen ist ja beileibe keine Erfindung düsterer Reaktionäre oder eroberungslüsterner Machiavellisten. Gäbe es keine Grenzen, es gäbe kein Leben im Universum und auf unserer Erde. [...]


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