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REFLEXION
Konstantin Lindner / Henrik Simojoki
Konfessionelle Kooperation – didaktisch: warum, wie und was es noch braucht
Religionsunterricht in konfessioneller Kooperation scheint gegenwärtig ein zukunftsfähiges »Allheilmittel« zu sein. Aber was genau macht ihn didaktisch aus?
Konfessionelle Kooperation – didaktisch: warum, wie und was es noch braucht
© Felice Varini, Bogen- und Zirkeltanz. Kunsthalle Osnabrück 2017. Courtesy der Künstler und Kunsthalle Osnabrück. Fotograf: André Morin
Auch wenn die ökumenische Großwetterlage und strukturellen Rahmenbedingungen sich derzeit günstig zeigen (vgl. Kirchenamt der EKD 2014; Sekretariat der DBK 2016; Lindner u. a. 2017), steht eine Antwort auf die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des konfessionell- kooperativen Religionsunterrichts noch aus. Eines ist klar: Sie wird sich letzten Endes auf didaktischem Gebiet entscheiden. Der konfessionell- kooperative Religionsunterricht wird nur dann Zukunft haben, wenn er (1) ausweisbar zu einer pluralitätsförderlichen Bildung in der öffentlichen Schule beiträgt und (2) sich unter den für Deutschland charakteristischen Kontextvoraussetzungen religiöser Heterogenität (vgl. Simojoki 2017) von Lehrkräften mit Gewinn und ohne übermäßigen Mehraufwand umsetzen lässt. Daher unterteilt sich der vorliegende Beitrag in drei Teile: Im ersten geht es um die didaktische Plausibilisierung und leitperspektivische Orientierung konfessioneller Kooperation, im zweiten um deren Umsetzung. Abschließend werden einige besonders dringliche Perspektiven und Schritte für die didaktische Weiterentwicklung dieses Ansatzes skizziert.

Warum konfessionell kooperieren? Didaktische Leitperspektiven

Bei der didaktischen Fundierung konfessioneller Kooperation ist zunächst die individualisierte, zum Teil diffuse Religiosität der Schülerinnen und Schüler ernst zu nehmen, die sich in wachsendem Maße plural und konfessionell ungebunden zeigt. Neben konfessionell sozialisierten Lernenden finden sich im Religionsunterricht immer mehr Heranwachsende, die nur bedingt auf Erfahrungen mit Religion zugreifen können. Insofern sollte auch in konfessionell- kooperativen Lernsettings zunächst grundsätzlich religiöse Bildung angebahnt werden und »nicht in erster Absicht ein (inter-)konfessionelles Lernen oder […] konfessionelle Identitätsbildung « (Woppowa 2017, 175). Es gilt, Schülerinnen und Schüler für den Eigenwert und die Vielfalt religiöser Weltdeutungen zu sensibilisieren. Konfessionell-kooperatives Lernen bietet in dieser Hinsicht grundlegendes Potenzial: Im Zuge der beschleunigten religiösen Pluralisierung nimmt auch der christliche Glaube vielfältigere Züge an. Unter diesem Vorzeichen bietet der konfessionell-kooperative Religionsunterricht Schülerinnen und Schülern ein dialogisches Setting, in dem sie die christliche Wirklichkeitssicht aus mehreren Perspektiven erschließen können.

Folglich zielt konfessionelle Kooperation weder auf die Festigung noch auf die Nivellierung konfessioneller Identitäten und Differenzen, sondern auf ein produktives Neuerschließen christlicher Weltdeutungsweisen im dialogischen Begegnungsraum der Ökumene, das ökumenische Differenzsensibilität kultivieren soll (vgl. Simojoki 2015). Wenn es also im Rahmen konfessioneller Kooperation darum geht, Gemeinsamkeiten zu stärken und Unterschieden gerecht zu werden (vgl. Schweitzer/Biesinger), dann ist damit kein schematisches Abarbeiten von konfessionellen Gemeinsamkeiten und Differenzen gemeint. Vielmehr liegt der didaktische Mehrwert konfessionell-kooperativen Unterrichts darin, dass im ökumenisch erweiterten Deutungsraum didaktische Prozesse und Differenzierungsleistungen ausgelöst werden, die in monokonfessionellen Settings nicht möglich gewesen wären – etwa wenn sich evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler gemeinsam unter Einschluss beider und weiterer konfessionellen Traditionen mit Maria, der Mutter Jesu, auseinandersetzen oder wenn eine projektartige Lernsequenz zu Kreuz und Auferstehung in der Begegnung mit einem ökumenischen Kreuzweg mündet (vgl. Woppowa 2015). [...]


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