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PRAXIS
Tanja Liedtke
Respekt! Das Recht auf Religionsfreiheit im Religionsunterricht
Gesellschaftliche Pluralität zeigt sich in allen Lebensbereichen, auch auf religiöser Ebene. Das Recht auf religiöse Freiheit und der dafür nötige Respekt sind daher essenziell wichtige, hochaktuelle, brisante und daher spannende Herausforderungen für den schulischen Religionsunterricht. Letztlich stellen sich dabei Fragen nach Auftrag und Funktion von Religion(en).
Respekt! Das Recht auf Religionsfreiheit im Religionsunterricht
Andrzej Błażejczyk (Polen), Religions – equal status. VI. Biennale 2016.
© Andrzej Błażejczyk
Toleranz und Respekt – Begriffe, die gerne synonym verwendet werden und sich doch unterscheiden. Toleranz lässt zunächst einmal ›gelten‹ – hier die religiös Andersgläubigen in ihrer religiösen Entscheidung. Man akzeptiert, dass andere ihre religiösen Überzeugungen (öffentlich) ausleben. Mit ihr geht eine grundsätzlich wertschätzende Würdigung religiöser Pluralität für unsere Gesellschaft einher. Dies kann aber auch einen Schritt weiterreichen und die kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit Andersgläubigen bedeuten, die in ihrer Religiosität und ihren religiösen Artikulationen befragt und vielleicht auch manchmal angefragt werden. Respekt hingegen geht weiter und tiefer. Im zutreffenden Wortsinne verstanden umfasst es die grundlegende Anerkennung der religiös anderen in ihrer Andersheit, die nicht nur zugelassen und ausgehalten (toleriert), sondern als selbstverständlich gewollter, menschenrechtlich garantierter Anspruch angesehen und eben anerkannt wird. Dies meint selbstverständlich auch den Respekt vor den anderen als Personen, der auch stets die prinzipielle Gleichheit bedeutet. Wer die anderen in ihrer religiösen Andersheit respektiert, sagt damit und ermöglicht gleichzeitig: Die Religion der anderen ist ebenso legitim wie die meine. Erst dann, in diesem gegenseitigen Respekt, verwirklicht sich das Menschenrecht auf Religionsfreiheit (vgl. Art. 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte).

Die Religion der anderen ist ebenso legitim wie die meine.


Jedoch implizieren Wahrheitsansprüche vieler Religionsgemeinschaften immer noch, dass anderes als »falsch« abgetan und als Konkurrenz zum eigenen gesehen wird. Gleichwohl: Das eigene Wahrheitsverständnis lässt sich aber nicht gänzlich von der eigenen Religionsgemeinschaft trennen und so wird stets auch mitverhandelt, ob wir als Christen dies so sehen dürfen (vgl. hierzu den Beitrag von Heiner Bielefeldt in diesem Heft).

Die drei Plakate Religions – equal status von Andrzej Błażejczyk (Polen) (sprich: Andreï Bwaschejschik) aus dem Jahre 2016 (vgl. S. 30 in diesem Heft) können bei der Auseinandersetzung mit diesen feinen Unterschieden helfen. Der Künstler stellt auf seinen Plakaten, die nebeneinander angeordnet wie eine große Darstellung wirken, drei Siegertreppchen dar, auf ihnen jeweils Häuser mit Symbolen der abrahamitischen Religionen. Das Besondere daran: Auf jedem der Siegertreppchen sind die »Plätze« anders vergeben. Jedes Haus belegt einmal den ersten, den zweiten und den dritten Platz. Diese Bilder, zusammen mit dem Titel, machen stutzig: Befinden sich diese Häuser – und somit die Religionen – hier nicht eher in einer Konkurrenz als auf einem gleichen Status?

Die Plakaterschließung bietet eine gute Möglichkeit, Religionsfreiheit in all ihren Aspekten und die aktuell herrschende Situation kritisch zu diskutieren und zu reflektieren.


Bei längerem Betrachten erschließen sich aber weit mehr Assoziationsräume als nur der Konkurrenzaspekt im Bild. Die Plakaterschließung gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern bietet eine gute Möglichkeit, Religionsfreiheit in all ihren Aspekten und die aktuell herrschende Situation kritisch zu diskutieren und zu reflektieren. [...]


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