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REFLEXION
Carla Schelle
Der Blick auf »Dinge« als Gegenstände des Unterrichtens
Für gewöhnlich wird Unterricht als ein Interaktionsgeschehen aufgefasst, in dem Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler sich wechselseitig aufeinander beziehen. Wie jedoch verändert sich der Blick darauf, wenn zusätzlich die Dinge des Unterrichtens als Akteure aufgefasst werden?
Der Blick auf »Dinge« als Gegenstände des Unterrichtens
© iStock.com/kzenon
Was ist eigentlich Unterricht? Recht vertraut ist mittlerweile die Vorstellung, dass Unterricht in der Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern und der Lehrperson entsteht. Er ist eine sich sozial konstituierende Wirklichkeit, in der Bedeutungszuschreibungen zwischen den Akteuren ausgehandelt werden, die den Verlauf bestimmen. Demgegenüber neu ist in der erziehungswissenschaftlichen Lehrerbildung jedoch die Hinwendung zu den zumeist als Dinge bezeichneten Artefakten des Unterrichtens. Diese sollen hier näher betrachtet werden und zwar als Unterrichtsgegenstände, die das Geschehen im Klassenzimmer mitkonstituieren. Wie ändert sich der Blick auf Unterricht, wenn neben den menschlichen Akteuren auch die »handelnden Dinge« bedacht werden?

Dabei ist diese materiale fachliche Dimension gar kein neues Thema, wie ein Auszug aus einem Visitationsbericht aus dem Jahre 1782 zeigen kann: »Die folgenden lernten das Lesen aus einem kleinen Katechismus mit den häslichsten Holzschnitten, die ich je gesehen habe […] Die Dritten hatten schon das neue Testament und den großen Katechismus, woraus die angeführte 7. Bitte ist […] Die Geübtesten endlich musten ausser dem neuen Testamente auch zuweilen im alten lesen. Ich bat um einen Versuch im Lesen. Dise Uebung beleidigte zwar meine Empfindung weniger wie der Katechismus; aber dennoch lasen die Kinder mit einem Ton, der unwidersprechlich bewies, dass sie kein Wort von dem Gelesenen verstanden, – welches auch die Antworten auf einige Fragen, die P. darüber tat, zum Ueberflus bestätigten« (Diederich/Tenorth 21).

Auf Anhieb wird erkennbar, dass in diesem Unterricht auf verschiedene Dinge zurückgegriffen wird, auf einen kleinen Katechismus mit Holzschnitten, auf einen großen Katechismus, auf die Bibel. Deutlich wird auch ein für das Unterrichten typischer Umgang damit, der die Perspektive der Lehrkraft von der der Schulkinder unterscheidet. Jürgen Diederich und Heinz-Elmar Tenorth zeigen mit diesem Visitationsbericht, wie sich Schule als Institution aus dem Alltag heraus abgrenzt und dabei typische Merkmale entwickelt: »die räumliche Trennung, die soziale Separierung, die professionelle Betreuung, die thematische Konzentration, die eigene Form der Kommunikation« (Diederich/Thenorth 23). Die Schule auf dem Lande lasse »erkennen, was geschehen ist, geschehen muss und noch weiter geschehen kann, um dem Alltag diese erstaunliche Leistung abzuringen« (ebd). [...]


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